Der erste Integrationsbericht
Der erste Integrationsbericht muss also seinen Weg nach Haiti antreten.
Gar nicht so einfach in Zeiten von Covid19 …
Da wir nur unter Umständen reisen können, haben wir uns über Videochat mit unseren Beratungseltern verabredet und an einem Sonntag Mittag zueinander gefunden.
Das ganze Gespräch wird also schriftlich festgehalten, von uns mit Fotos „untermalt“, nach Berlin zum Verein gesendet, ins französische übersetzt und dann per Postweg an das IBESR nach Haiti gesendet.
Auch hier entstehen für uns weitere Kosten. Eigentlich nicht der Rede wert, denn solch einen Bericht über sein Kind zu haben ( es werden mehrere erstellt ) ist schon toll, aber wirtschaftlich steht es bei uns nicht ganz so gut aufgrund von Corona und den damit verbundenen Regeln hier in Spanien. Da wir noch immer auf die Rückzahlung, des zu viel gezahlten Betrages des Charterfluges warten, sind weitere Rechnungen in Verbindung mit der Adoption für mich ein Dorn im Auge.
Nein, die rund 2.000 Euro hat noch kein Elternpaar erstattet bekommen. Der Verein Help a Child e.V., der die Abholung mit uns organisiert hat, ist noch immer der Meinung, dieser Betrag sollte von solventen Adoptionseltern nach Haiti gespendet werden können. Ein Mediator vermittelt gerade …
Zurück zum Entwicklungsbericht.
„Als die Verbindung zu den Eltern steht, fragt Néhémie bevor die Kamera angeschaltet wird, „Oma“? Sie ist eine versierte Skyperin erzählen die Eltern. Als wir darüber sprechen, mit wem normalerweise geskypt wird, meint sie „Oma auch, Opa auch“. So steht es am Anfang des Berichtes, den unsere Beratungseltern verfasst haben.
Mit diesem Einstieg war unsere Aufregung vergessen und wir haben über eine Stunde mit M. über unseren Alltag und die Entwicklung von Néhémie gesprochen.
Der Bericht endet mit den beiden Sätzen:
„Philip bringt zum Ausdruck, dass es ein großes Glück ist, Néhémie nun endlich bei sich zu haben. Gerade in diesen Zeiten habe man so wieder einen ganz anderen Blick auf die eigentlichen Prioritäten im Leben.“
Auch hier möchten wir unseren Beratungseltern M. und P. noch einmal danken und schreiben, dass das Gespräch wirklich, wirklich super nett gewesen ist. Wir sind sehr froh, dass wir alles offen ansprechen konnten und ihr uns mit tollen Tipps – JA, auch in Zukunft !!! – unterstützt.
Dem Bericht haben wir einen langen, bebilderten Brief an Néhémies Bauchmama beilgelegt. Im Vorfeld hat die Heimleitung in Erfahrung gebracht, ob Mama diesen gern empfangen würde. Ja, würde sie und gern würde sie uns auch einen Brief zukommen lassen.
Genau dies fehlte mir persönlich. Der Kontakt zu J. und damit dem anderen Teil unserer Familie. Die Heimleitung sagte uns, dass Mama J. ( ich bin für Néhémie „Momy“ und ihre Bauchmama ist „Mama“ ) die Schwester von Nehou regelmäßig besucht und unsere Zeilen dann in Empfang nehmen wird.
Auch haben wir erfahren, dass Püppis Schwester nun endgültig zur Adoption freigegeben ist und man sogar schon ein geeignetes Pärchen gefunden hat. Wir sind glücklich darüber und können es nicht erwarten sie in ihrem neuen Zuhause besuchen zu können. Leider dauert auch diese Heimreise noch mindestens 1 Jahr … 🙁