Viele Helfer und Was tut sich im Hintergrund?
Unser Aufruf wurde erstaunliche 151 mal geteilt (Stand 9. März) und geliked und verlinkt. Ich bin überaus gerührt, wie viele Menschen, Freunde, Bekannte und Unbekannte ihre konkrete Hilfe und Kontakte angeboten haben. Ein Mitglied des Bundestages aus dem Raum München wurde auf unseren „Hilfeschrei“ aufmerksam und hat nach dem Erhalt weiterer Informationen ohne zu zögern bei der Staatsministerin Müntefering (Amt für Internationale Kulturpolitik, die dem Auswärtigen Amt (AA) unterstellt ist) angerufen. Kurze Zeit später klingelte bei mir das Telefon. Das Auswärtige Amt war dran und hat sich weitere Informationen sowie alle Namen und Geburtsdaten der Kinder und ihrer Eltern geben lassen. Nun sind unsere Akten beim AA anhängig. Aktuell sind wir 6 Familien mit insgesamt 8 Kindern, die das ganze betrifft. Dieser letzte Kontakt war am Freitag. Ob aktuell in der Sache im Hintergrund gearbeitet wird, wissen wir nicht. Sicherlich ist bei der aktuellen, groß angelegten Rückholaktion unser Anliegen nicht sehr weit oben auf der Prioritätenliste des AA.
Zwischenzeitlich versuchen wir, herauszufinden, wie weit die Bearbeitung unserer Akten fortgeschritten ist. Kein leichtes Unterfangen. Letzte Woche schien das haitianische Außenministerium wegen der Corona-Krise geschlossen gewesen zu sein, diese Woche wird wohl wieder gearbeitet. Wieder einmal stehen wir ziemlich hilflos und unwissend da. Doch die Hoffnung, dass sich unsere Regierung gerade um den Verbleib unserer Kinder kümmert, bleibt. Zumindest bei mir (Philip). Informationen erhalten wir seit Freitag weder von unserem Verein, noch vom AA.
Ansonsten geht es uns gut hier in Deutschland. Wir sind unseren Freunden, unglaublich dankbar, dass sie uns in dieser Situation ein so tolles und gemütliches Zuhause zur Verfügung stellen. Wir haben mehr als wir benötigen und gleichzeitig unsere Weggefährten im gleichen Haus. Wir tauschen uns viel aus (selbstverständlich mit der notwendigen Social Distance), geben uns Kraft und machen uns Mut. So ist alles etwas erträglicher. Und das wichtigste: wir sind alle gesund!